Ausgewählte Beiträge zur
Technik von Dampfbooten
Die Tandemverbundmaschine
Eine
besondere
Bauart
sind
Verbundmaschinen
mit
übereinander
liegenden
Zylindern
,
deren
Kolben
über
eine
gemeinsame
Kolbenstange
auf
die
Kurbelwelle
wirken.
Dabei
sind
die
oben
liegenden
Zylinder
als
Hochdruck-,
darunter
die
Niederdruckzylinder
ausgebildet.
Vorteile
der
kompakten
Bauweise:
Eine
geringere
Bodenfläche
und
weniger
komplexe
Bodenfundamente
im
Gegensatz
zu
liegenden
Maschinen.
Wegen
ihrer
höheren
Bauart
wurden
sie
-
zumindest
in
den
U.S.A.
-
auch
als
"Steeple
engine" (engl. steeple: Kirchturm) bezeichnet.
In
der
Schifffahrt
waren
sie
in
größeren
Schiffen,
insbesondere
in
Schleppern,
weit
verbreitet.
Auch
in
Fischerbooten
kamen
sie
vermehrt
zum
Einsatz,
einerseits
waren
sie
in
der
Anschaffung
günstiger,
andererseits
überzeugten
sie
durch
ihre
kompakten
Abmessungen.
In
kleineren
Booten
wurden
sie
jedoch
nur
selten
eingebaut,
da
die
Liebhaber
von
kleinen
Dampfbooten
eher
eine
"richtige"
Compound
(mit
nebeneinander
angeordneten
Zylindern) bevorzugten.
Die
Firma
Simpson
&
Denisons,
Dartmouth,
UK
,
später
umfirmiert
in
Simpson,
Strickland
&
Co,
Ltd.
,
hatte
1895
auf
der
'Inventions
Exhibition'
ein
Boot
mit
einer
Maschinenanlage
ausgestellt,
die
aus
einem
Kingdon-Kessel
und
einer
Tandem
Compound mit den Maßen 2" & 5" x 3½" bestand.
Die Tandem-Verbundmaschine und ihre Steuerung
Hubert Paulus
Bereits
1880
hatte
George
Kingdon
nach
diesem
Tandem-
Prinzip
seine
'Compound
Launch
Engine'
vorgestellt
(Bild
rechts).
Zwei
Jahre
später
folgte
eine
Vierfach-Expansionsmaschine
mit
einem
Hoch-,
zwei
Mitteldruck-
und
einem
Niederdruckzylinder, jeweils paarweise übereinander.
Letztere wurde in 8 Größen mit Leistungen von 10 bis 100 PS
gebaut:
Die
Zeichnung
unten
zeigt
einen
Schnitt
durch
die
Zylinder
und
den
Schieberkasten.
Die
Vorteile
dieser
Bauweise:
Fortfall
der
zweiten
Kurbel
und
eines
Kurbelwellenlagers,
einer
Kolbenstange
mit
Kreuzkopf
und
Pleuelstange,
nur
ein
(etwas
größerer)
Schieberkasten,
nur
die
halbe
Steuerung
gegenüber
einer
herkömmlichen
Compound
und
damit
eine
erhebliche
Einsparung
von
Gewicht
und
Material.
Auch
ein
Receiver
ist
nicht nötig.
Auf
den
Fotos
oben
sind
der
Schieberspiegel
(links)
sowie
der
dazugehörige
Schieber
einer
Maschine
von
Cliff Blackstaffe zu sehen.
Wichtig
ist
die
Bedeutung
der
markierten
Stelle
des
Schiebers (roter Pfeil).
Es
ist
eine
Nut
quer
durch
den
Schieber,
sie
hat
über
die
Seiten Verbindung zum Frischdampf!
Außerdem
ist
festzustellen,
dass
alle
drei
ovalen
Öffnungen
im
Schieber
eine
gemeinsame
Verbindung
haben (blaue Pfeile)!
Die große Öffnung führt den Abdampf nach draußen.
Das
animierte
Bild
zeigt
die
Verteilung
des
Frischdampfes,
des
teilweise
entspannten
Dampfes
sowie
des
Abdampfes
einmal
bei
der
Abwärtsbewegung
des
Kolbens
(Schieberstellung:
unten),
dann
wechselt
der
Schieber
nach
oben
und
der
Kolben
bewegt sich aufwärts, u.s.w.